Zelt und Co.

05. August 2021

Zelt Cloud Up 2 von Naturehike

Als ich mich dazu entschlossen hatte, dass es im Sommer 2021 nach Nordschweden gehen sollte stand ein Teil ganz oben auf der neuen Equipment-Liste. Ein neues, für so eine Tour geeignetes, Zelt. Zusammen mit meinem Schwager, der auch ein neues Zelt zum Trekking suchte, wurden also unzählige Trekkingblogs, Testberichte, Videos zu Zelten und und und durchforstet. Die Auswahl war durchaus dazu geeignet einen zu erschlagen. Hinzu kam bei mir, dass mein Budget, in Anbetracht der Tatsache, dass sich auch noch die Neuanschaffung eines Autos abzeichnete, eher als schmal zu bezeichnen war. 

Nach einiger Zeit kristallisierten sich dann aber doch 2 Zelte immer mehr als interessant heraus. Das Lanshan 2 von 3FULGEAR und das Naturehike Cloud Up 2. Ja, beide Zelte orientieren sich vom Aussehen und der Ausführung stark an anderen, deutlich teureren Zelten, haben aber durchweg gute Rezensionen erhalten. Vor allem von Menschen die den Appalachian Trail gegangen sind oder in Norwegen unterwegs waren. Ich habe mich dann für das Cloud Up 2 entschieden, da mir der Schnitt einfach besser gefiel. Und weil ich ein Video gesehen hatte, in dem dieses kleine, leichte Zeltchen einem heftigen Sturm, oberhalb eines Fjordes in Norwegen trotze.

 

Als ich es dann bekommen habe und es ausgepackt hatte, war ich schon wirklich überrascht wie leicht es war und wie dünn das Material war.

Und ja, da war auch etwas Skepsis was die Regen- und Sturmtauglichkeit anging vorhanden. Der erste Probeaufbau ging fix und war wirklich einfach. Und aufgebaut machte das Teil plötzlich einen viel robusteren Eindruck. Bis zum ersten echten Test sollten aber noch ein paar Wochen vergehen.


Der wurde dann in einer Nacht, für die Gewitterstürme, mit heftigen Windböen und Starkregen angesagt waren, im Garten von Schwesterleins Haus gemacht. Genau das richtige Wetter um so ein Zelt ordentlich zu testen. Und wenn es mächtig schiefzugehen drohte könnte ich ja ins sichere Haus fliehen. Ich gebe es zu, die erste Zeit war ich recht unentspannt, wie ich da so im Zelt lag, der Regen gnadenlos aufschlug und die Sturmböen an ihm zerrten. Aber nach einiger Zeit fing ich meinem Winzling an zu vertrauen und bin dann doch eingeschlafen. Und in einer Nacht, in der das halbe Münsterland einfach abgesoffen und weggeweht wurde, trotze mein Zelt tapfer dem Wetter. Kein Wasser im Zelt, alle Nähte und Stangen haben gehalten. Erster Test bestanden.

 

Der Schwedentripp wurde von uns ja für dieses Jahr dann gestrichen, dafür ging es auf Trekkingtour nach Süddeutschland. Björn hatte sich auch für das Cloud Up 2 entschieden und so zogen wir mit zwei identischen Zelten los. Auch wenn wir den Urlaub früher abbrechen mussten als geplant, haben sich die Zelte auch auf dieser Tour bewiesen. Wir hatten Gewitter mit Sturmböen und Starkregen oder auch nur Starkregen und keinmal haben unsere Zelte aufgegeben. Es blieb im Inneren alles trocken und es gab auch keine Materialschäden.

Das Zelt gib es in diversen Ausführungen. Ich habe die 15 D Varianten und incl. Gestänge und einer zusätzlichen Bodenplane wiegt das Zelt in dieser Ausführung unter 1,5 Kilogramm. Bisher bin ich absolut von dem Zelt überzeugt.


Drei Kleinigkeiten gibt es anzumerken:

 

1. Wie bei vielen Ultralight-Zelten fällt auch hier die Apside am Eingang eher klein aus. Bei geöffnetem Zelt ist es daher wirklich schwierig einen Kocher vor dem Eingang regensicher zu betreiben. Ich überlege mir, für längere Touren, ein kleines Tarp, welches ich dann über meine Trekkinstöcke abspannen würde, mitzunehmen, um eine größere, trockene Fläche zum kochen zu haben.

 

2. Man muss auch bei diesem Zelt unbedingt darauf achten, dass das Außenzelt sauber abgespannt ist und auf keinen Fall am Innenzelt aufliegt. Nicht nur wegen der Regendichtigkeit, sondern vor allem wegen des Luftaustausches. Björn ist Nachts mal ein Hering flöten gegangen, so dass das Außenzelt auf einer Seite am Innenzelt anlag. Ergebnis: Björn übernachtete in einer Sauna.

 

3. Wenn man als Einzelperson das Zelt, mit Gepäck, benutzen will ist auf alle Fälle die Zweipersonen Variante angesagt. Die ist dann aber auch wirklich ausreichend groß um sich selber und auch einen großen Trekkingrucksack, in meinem Falle war es ein 66 Liter Rucksack, gut unterzubringen.

 

Fazit: Bisher kann ich das Zelt, insbesondere bei Betrachtung des Preis- Leistungsverhältnisses, uneingeschränkt empfehlen. Es lässt sich schnell auf- und abbauen. Trotzte schon mehrfach auch wirklich üblem Wetter und bisher habe ich auch noch keine Materialermüdung feststellen können.