24. August 2023

Walmendingerhorn

So, das ist er dann schon, der letzte Tag meines Urlaubs. Die Tage sind wie im Flug vergangen und ich merke, dass mir die Tage am Anfang, die mir durch meine Erkrankung verloren gingen, schon irgendwie fehlen. Trotzdem ist es ein toller Urlaub geworden. Eigentlich möchte ich ja super gerne, auch im Sommer mal, hoch auf das Gottesackerplateau und dann weiter auf den Hohen Ifen. Und so habe ich mit dem Gedanken gespielt das eventuell heute, als krönende Abschlusstour, zu machen. Nachdem ich mich aber mit einigen Leuten unterhalten habe, die das Gottesackerplateau im Sommer kennen, nehme ich von der Idee heute Abstand. Es sei zur Zeit einfach viel zu heiß um genussvoll durch diese grandiose Karstlandschaft zu wandern. So plane ich dann für heute um und es geht hoch zum Walmendingerhorn. Das Walmendingerhorn wird auch als der „Berg der Sinne“ und seine Wanderwege als Geheimtipp unter Kennern bezeichnet. Besonders lohnenswert wird die Kombination aus Alpenblumenlehrpfad und der Wanderung zurück ins Tal über die Stutzalpe, Bühlalpe nach Mittelberg genannt. Das soll es dann heute also auch für mich werden.

 

Ich nehme auch heute wieder den Bus und fahre zur Talstation der Walmendingerhornbahn in Mittelberg. Als ich die Bahn sehe macht sich als erstes ein leicht nostalgisches Gefühl in mir breit. In letzter Zeit bin ich meist hochmoderne Seilbahnen gefahren aber die Kabine dieser Bahn versprüht einen tollen 60er Jahre Charme. Ich genieße die Knapp 5 Minütige Fahrt und freue mich auf einen schönen Tag in den Bergen. Als ich an der Bergstation ankomme steht das, was ich nun sehe in einem totalen Kontrast zum 60er Jahre Charme der vergangenen Minuten. Hier oben ist alles sehr modern gestaltet und man bemerkt sofort, dass 2006 eine Neugestaltung der Bergstation durch den Bau des Panoramaaufzuges, die Erweiterung der Gastronomieterrasse, und den Neubau der Geoplattform stattfand. Nostalgie trifft auf Moderne. Das Konzept geht auf.

 

Als erstes wandere ich hoch zum eigentlichen Gipfel. Der Weg dahin ist als jener Alpenblumenlehrpfad angelegt und auch wenn ich nicht jedes einzelne Schild, das eine Blume beschreibt, lese so erfreue ich mich doch an der Blumenpracht. So wie übrigens viele andere Menschen auch. Aber die Menschen verteilen sich recht gut und so ist der Weg zwar gut besucht, aber noch nicht überlaufen. Vom Gipfel hat man dann eine wirklich grandiose Sicht auf die umgebende Bergwelt. Besonders beeindruckt mich der Blick zum Hohen Ifen und das Gottesackerplateau. Das ist wirklich schon eine ganz besondere Welt dort. Ich besuche danach noch die Geoplattform und beginne dann meine Wanderung ins Tal. Vorbildlich finde ich das Hinweisschild und den Torbogen am Beginn des Wanderweges, die deutlich machen, dass man nun den einfachen Bereich um die Bergstation verlässt und sich in alpines Gelände begibt (siehe Fotos). Auf dem Weg, der erst breit, steil und schotterig beginnt, später aber deutlich schmaler wird, hat man wirklich immer wieder tolle Aussichten. Ich mache einen Zwischenstopp auf der Stutzalpe und genieße dort eine traumhaft leckere Buttermilch mit Waldfrüchten. Danach geht es ohne Zwischenstopp weiter ins Tal.

 

Im Tal angekommen stelle ich erstaunt fest, dass ich die ca. 800 Höhenmeter im Abstieg schneller hinter mich gebracht habe als geplant und dass es mir noch deutlich zu früh ist, jetzt schon wieder den Weg in die Pension anzutreten. Ich steige in den Bus ein und überlege was ich noch mit dem angebrochenen Tag anfangen soll, komme mit einer Wanderin ins Gespräch und die gibt mir dann den entscheidenden Tipp. Wir steigen an der Station der Heubergbahn beide aus und fahren mit dieser hoch zur Bergstation. Sie eigentlich nur, weil wir uns noch so nett unterhalten und weil sie die Bahn so toll findet. So fährt sie dann auch direkt wieder ins Tal, während ich dann über den Panoramaweg, zur Sonna-Alpe wandere. Von hier fahre ich dann mit dem Zaferna-Sessellift wieder ins Tal und schaue mir noch die  Pfarrkirche in Mittelberg an. Wieder in Riezlern angekommen, esse noch ein tolles Eis bei Pappillon, kaufe für die abendliche Brotzeit ein und genieße den Abend, bis zum Einsetzen eines Gewitters, auf der Terrasse meiner Unterkunft.