20. August 2020

Nachdem wir gestern die Peilspitze gemeistert hatten, sollte es dann heute auf den Lustigen Bergler Steig gehen. Eine Mischung aus Klettersteig und Abenteuerwanderung mit viel Abwechslung und tollen Aussichten in den sogenannten „Innsbrucker Dolomiten“. Die Tour führt über einen Bergkamm, der gleich 3 Gipfel miteinander verbindet. Eine der Touren auf die ich mich ganz besonders gefreut habe.

Heute spielte dann auch sofort das Wetter mit. Das versprach ein toller Bergtag zu werden. Auch wenn ich den Startort, die Axamer Lizum, ein typischer Wintersportort, nicht so toll fand, machten eine abwechslungsreiche Wegführung und tolle Aussichten schon auf dem Weg zum Einstieg in den Klettersteig Spaß. Was mir nach einiger Zeit hingegen keinen Spaß machte, war mein Kreislauf. Der kam nämlich heute so gar nicht richtig in Schwung. Wahrscheinlich eine Folge der natürlichen Anpassung meines Blutdrucks an die Höhenlagen und der erhöhten Medikamentendosis um die ersten Tage zu überbrücken. Mein Doc hatte mich davor gewarnt, dass das passieren könne.

Besonders nervig, ein leichtes Schwindelgefühl. Nach einer, eh geplanten, Pause schien es besser zu werden. Beim weiteren Aufstieg, über ein steiles Geröllfeld, kehrte aber, auf ca. 2100 Metern Höhe, der leichte Schwindel wieder zurück. Bei einem kurzen Talblick zurück über das Geröllfeld traf ich dann die Entscheidung die Tour abzubrechen. In dem Zustand, im dem ich mich befand, wäre am Rückweg, ein Abstieg über ein ähnliches Geröllfeld, am Ende der Tour, nicht sicher möglich gewesen. Einen Sturz mit ernsthaften Folgen konnte ich nicht ausreichend genug ausschließen, da ich mir nicht sicher war, dass ich für diese Passage trittsicher genug wäre. Das war es dann also.

Einerseits bin ich so unglaublich traurig, dass ich ausgerechnet diese Tour abbrechen musste. Auf der anderen Seite ist da aber auch ne Menge Stolz auf mich, dass ich so vernünftig und vorausschauend war die Tour abzubrechen, grade weil sie mir so viel bedeutet hatte. Tobi schlug mir zum Trost auf die Schulter und meinte, dass er es ziemlich prima fand, dass der Sturländer in mir diesmal nicht die Oberhand behalten habe. Wahnsinnig schade ist es trotzdem.