23. August 2023

Geburtstag am Mittagberg

Heute habe ich Geburtstag und erfülle mir selber einen Geburtstagswunsch. Es geht heute rüber nach Immenstadt auf den Mittag. Der Mittag ist einer der Gipfel, die mein Herz einfach im Sturm erobert haben. Jedes mal wenn ich dort oben bin, bin ich einfach nur glücklich. Warum? Keine Ahnung, ist einfach so. Was liegt also näher als einen seiner Lieblingsgipfel, an seinem Geburtstag, zu besuchen.

Ich parke an der Talstation der Mittagbahn und wandere durch den wunderschönen Steigbachtobel bis zur hölzernen Kapelle. Ab hier folge ich ein kurzes Stück der Forststraße und dann geht es, über den sogenannten Wurzelpfad, rauf zum Gasthaus am Mittag und der Mittelstation der Mittagbahn. Ich kehre bei den Hüttenfreunden Sarah und Dominik auf ein alkoholfreies Bier ein und fahre dann mit dem Sessellift zum Gipfel rauf. Bis zum Rasthaus gefällt mir der Weg nämlich richtig gut, aber ab hier ist es eine langweilige Forststraße und auf die habe ich heute, im Aufstieg, einfach keine Lust. Auf der Fahrt nach oben setzen schon die ersten Glücksgefühle ein und als ich an der Bergstation ankomme, bin ich einfach nur happy. Da ist es wieder, mein „Mittaggefühl“. Ich verbringe hier oben einige Zeit und überlege, ob ich noch zum Bärenköpfle weitergehen soll, entscheide mich aber dagegen, da ich nachmittags noch, in Immenstadt, zum Kaffee verabredet bin. So genieße ich dann einfach hier oben die Zeit, mit der immer wieder tollen Aussicht.

 

Wie immer fällt es mir dann etwas schwer mich hier loszureißen aber irgendwann gelingt es mir dann doch. Bergab geht es nun über die Forststraße zurück zum Rasthaus am Mittag. Ich freue mich schon den ganzen Tag auf den sensationell guten Kaiserschmarrn, den Schwesti, Zwergi und ich, letzten Winter, hier gegessen haben. Umso enttäuschter bin ich, als ich ihn nicht auf der Karte finde. Ich gehe zur Theke und frage Dominik ob ich einfach was an den Augen hätte, weil ich den Kaiserschmarrn nicht auf der Karte fände oder ob sie grad wirklich keinen hätten. Dominik teilt mir dann mit, daß mit meinen Augen alles o.k. sei und sie Kaiserschmarrn, im Moment, nur gelegentlich am Wochenende auf der Karte hätten. Ich bin maßlos enttäuscht und es bricht aus mir raus, dass das aber doch mein Geburtstagsessen hätte werden sollen. Diese Äußerung führt dann dazu, dass Dominik eine Runde, super leckeren, selbstgemachten, Obstlikör schmeißt, den er, Sarah, ich und eine, bei uns stehende, Wanderin, sich schmecken lassen. Wir quatschen miteinander und insgesamt werden es dann vier Runden und als Mensch, der ja fast keinen Alkohol sonst trinkt, ist mir das dann auch wirklich genug. Statt des Kaiserschmarrn entscheide ich mich dann für einen süßen Flammkuchen, der auch einfach nur ein Traum ist.

 

Danach wandere ich über die selbe Route wieder ins Tal und freue mich dabei schon auf meinen Winterbesuch hier oben Ende Januar. Was ich zu diesem Moment noch nicht weiß ist, dass das mein letzter Besuch bei den Hüttenfreunden gewesen sein wird. Zuhause erfahre ich nämlich, dass Sarah und Dominik das Rasthaus am Mittag, Mitte Oktober, verlassen werden. Ich hoffe die Nachfolger schaffen es den besonderen Charme hier aufrecht zu erhalten.

 

Im Tal angekommen besuche ich dann noch zwei Menschen in Immenstadt, die ich schon eine gefühlte Ewigkeit kenne. Wir quatschen beim Kaffee, gehen später etwas in den Garten und zum Abschluss gibt es dann noch selbstgemachte Allgäuer Kässpatzen. Gegen 20:00 Uhr fahre ich dann zurück ins Kleinwalsertal und genieße später noch die Abendstimmung auf der Terrasse. Und so neigt sich dann ein wirklich schöner Geburtstag seinem Ende entgegen.