06. Juni 2021

Emsauen Telgte - Lonn Brücke Einen - Telgte

Auf zu neuen Ufern hieß es heute. Im wahrsten Sinne der Worte. Ausgesucht hatte ich mir nämlich eine Route entlang der Ems, diesmal aber von Telgte aus. Auf der Runde sollte dann auch gleich die Outdoorfähigkeit des neuen Smartphones ausgiebig getestet werden. Vor allem wollte ich die Navigation testen. Mit meinem alten war die nämlich kaum noch möglich, weil es permanent die Verbindung zu den GPS-Satelliten und denen von Glonass verlor. Das neue Smartphone unterstützt nun GPS, A-GPS, Galileo, GLONASS und Beidou und hat angeblich eine sehr gute Positionierungsfähigkeit. Ich war also gespannt.

 

Ich hatte mir die Tour entlang der Ems, unter anderen, auch deswegen ausgesucht, weil ich der Meinung war, das ich diese Runde auch dann ohne Probleme schaffen würde, wenn mich mein neues Smartphone enttäuschen würde. Sich irgendwo, ohne Navigationsempfang, in der Pampas zu verlaufen, schien bei dieser Tour eher unmöglich. Um es vorweg zu nehmen. Ich bin froh, dass die Navigation mit diesem Smartphone, abgesehen von einigen kleineren Aussetzern, sehr gut funktioniert. Ohne funktionierendes Navigationssystem wäre ich an einer Stelle der Tour wirklich aufgeschmissen gewesen. Der Wanderweg war nicht auffindbar, weil der Landwirt, an dessen Feld der Weg entlang führt, diesen nämlich am Einstieg platt gemacht hatte. Ohne vernünftige Standortangabe hätte ich mich über diesen Offroad-Teil, bis der Weg wieder erkennbar war, nicht manövrieren mögen und hätte einen unschönen Umweg laufen müssen.

 

Aber von vorne: Gestartet bin ich am Rande der Telgter Altstadt. Parkplätze stehen hier in guter Anzahl zur Verfügung, so dass man auch an einem späten Sonntag Mittag fix ein Plätzchen findet und von dort dann starten kann. Der erste Teil der Runde führte mich durch den Emsauenpark. Hier wurden Teile der Emsauen wieder in ihren ursprünglichen Zustand der Auenlandschaft versetzt. Außerdem gibt es hier noch einige Bodendenkmäler zu besichtigen. Einen Teil einer, von Napoleon geplanten, Brücke die aber nie fertiggestellt wurde. Ein altes Hügelgrab und die Reste einer mittelalterlichen Motte zum Beispiel. Durch den Park führt ein 6,5 Kilometer langer Weg mit etlichen Schautafeln mit Erklärungen.

Danach führte mich mein Weg immer weiter an der Ems entlang. Ich hatte hier eigentlich eher mit befestigten Wegen gerechnet und war angenehm davon überrascht, dass ein großer Teil meiner Wegstrecke aus naturbelassenen Wegen bestand. Und auch außerhalb des Emsauenparks, wird einem immer wieder bewusst, dass man sich hier, an der Ems, in einem als Fauna-Flora-Habitat-(FFH-) ausgewiesen Gebiet befindet.

 

Kurz vor der Lonn Brücke in Einen, über die ich auf das andere Ufer der Ems wechseln möchte, zweigt der Weg dann ab in das Gebiet eines Altarmes der Ems. Hier kann man, trotz des Bewuchses, gut erkennen wie die Ems früher in Schleifen verlaufen ist. Weiter ging es durch dieses Gebiet bis zum Wasserwerk Raestrup. Von hier sollte es dann weiter zur Lonn Brücke gehen. Und genau hier setzte dann das lustige Wege suchen ein, welches ich vorhin beschrieben habe. Nach einigem kreuz und quer laufen, war dann aber die Brücke erreicht. Kurz hinter der Brücke ist dann ein schöner Rastplatz, der zum kurzen verweilen einlud.

 

Von hier ging es dann zurück nach Telgte. Auch auf dieser Uferseite sind die Wege wunderbar naturbelassen. Wieder im Emsauenpark in Telgte angekommen schaute ich mir noch das Hügelgrab und die mittelalterliche Motte an. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Erdhügel wirklich die Motte war. Zum Abschluss der Tour bummelte ich noch durch die Altstadt von Telgte und gönnte mir ein Eis. Das erste Eis des Jahres übrigens. Eis schleckend ging es dann, über die Planwiese, zurück zum Parkplatz.

 

War eine wirklich schöne Tour, die ich, grade für Menschen die sich für Flusslandschaften interessieren, wirklich empfehlen kann.