13. Mai 2020

Durch die Davert und die Hohe Ward

Haus Borg in Rinkerode am Rande der Davert

Pläne, ich sage nur Pläne. Schon seit längerer Zeit möchte ich, mit Bine und Tobi, den beiden Kumpeln mit denen ich dieses Jahr einige Gipfeltouren und Klettersteige in Tirol machen will, mal gemeinsam zu ner längeren Tagestour ins Sauerland starten. Sozusagen als kleiner Test für die geplanten Aktionen in Tirol.

 

Tobi war die letzten Jahre, jeden Sommer, in den Bergen unterwegs, letztes Jahr dann zusammen mit Bine und die beiden haben als Team auch gut zusammen funktioniert. Aber, obwohl wir uns seit Jahren kennen, waren wir halt noch nie gemeinsam zu dritt unterwegs. Hatte sich bisher einfach nie ergeben. Und so fanden wir es sinnvoll doch mal gemeinsam loszuziehen. Wenn schon nicht ins Hochgebirge, so aber doch ins Sauerland um wenigstens auch ein paar Höhenmeterchen machen zu können. Einfach um zu schauen wer welches Tempo bevorzugt, wie viel Pausen wer machen möchte und so weiter. So der Plan.

 

Der wurde dann aber, durch die derzeitigen Auflagen wegen der Covid 19 Nummer, sauber zunichte gemacht. Drei Leute, die nicht aus dem selben Haushalt stammen, sind halt eine Person zu viel für den gemeinsamen Aufenthalt in der Öffentlichkeit. Für uns drei die echte Quadratur des Kreises, da wir sogar zusammen im selben Haus wohnen, uns fast täglich sehen, aber eben kein gemeinsamer Haushalt sind. Wir beschlossen dann, dass nur Tobi und ich heute losziehen würden. So der neue Plan.

 

Der Wetterbericht versprach für das Zielgebiet heute aber wirklich kein angenehmes Wetter. Und obwohl ich nun wirklich alles andere als ein reiner Schön-Wetter-Wanderer bin musste ich Tobi einfach recht geben, dass 7 Grad, Dauerregen und starke Windböen auf den Höhenzügen nicht wirklich verlockend klangen. Und auch im alternativen Zielgebiet, dem Teutoburger Wald, sah es nicht wirklich besser aus.

 

Raus wollten wir aber auf alle Fälle. Ich erst recht. Ich habe Urlaub, meine eigentlichen Urlaubspläne hatten sich, ebenfalls wegen Covid 19, zerschlagen und langsam fiel mir die Decke auf den Kopf. Erstaunlicher Weise wurde für das Münsterland, was ja nun auch ein echtes Regenloch sein kann, für heute beständiges Wetter angesagt. So wurde dann eine 20 Kilometerrunde, die ich eh mal gehen wollte, durch die Davert und die Hohe Ward gemacht.

 

Beide Gebiete sind große, teilweise aneinander grenzende, Waldgebiete die größtenteils als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind, und im Süden von Münster liegen. Unser Weg führte uns vom Wanderparkplatz am Hiltruper See zur NABU-Station am Haus Heidhorn. Von dort durch die Davert, zunächst zu den Wasserschlössern Haus Borg und Haus Bisping in Rinkerode. Beide Häuser sind in Privatbesitz und können nicht besichtigt werden. Haus Bisping ist eher klein und unscheinbar aber Haus Borg ist ein, auch von außen, sehenswerts Anwesen. Bis hier führt der Weg über kleine Singletrails und schöne Waldwege, die wirklich prima zu wandern sind.

Weiter ging es dann durch den Ortskern von Rinkerode, wo sich eine Besichtigung der Kirche lohnt, in Richtung Hohe Ward. Bis man die Hohe Ward erreicht läuft man einige Kilometer auf Asphalt durch eine der typischen Münsterländer Bauernschaften. Asphalttreterei versuche ich zwar, wenn vom Tourenprofil möglich, gerne zu vermeiden, aber wenn man viel im Münsterland unterwegs ist gewöhnt man sich daran. Durch die Hohe Ward ging es dann, erst über schöne Waldwege, später dann über eine Forststraße, bis zum alten Wasserwerk Hohe Ward. Von dort dann bis zum Hiltruper See, weiter, etwas abseits des Hauptweges, über kleine Pfade, zum Parkplatz zurück.

 

Auch wenn es etwas ganz anderes als geplant war, war es ein schöner Tag in der Natur. Und sogar das Wetter hielt. Erst kurz vor Schluss setzte leichter Regen ein, aber das Münsterland muss ja seinem Ruf als Regenloch auch irgendwie gerecht werden, oder?