13. März 2021

Rundtour vom Waldfriedhof Lauheide zum Haus Langen

Ziemlich mieses Wetter war für heute angesagt. Regen und Sturmböen. Umso angenehmer überrascht war ich, als ich dann heute feststellte, dass sich das Wetter wohl doch nicht ganz so mies entwickeln würde wie angesagt. Also schnell in meine Lieblings-Outdoor-App geschaut, was ich denn, für so spontane Aktionen, noch vorgeplant hatte. Denn eines war klar. Nachdem ich mich, aus den diversen Gründen, die letzten Wochen ausschließlich in meiner direkten Homezone, der Hohen Ward und der Davert, herumgetrieben habe, brauchte ich dringend mal neuen Input.

 

Meine Wahl fiel auf eine Tour vom Waldfriedhof Lauheide, durch das NSG Emsauen zum Haus Langen, einem ehemaligen Rittergut und zurück. Zwar auch noch in der erweiterten Homezone, aber mal ein fast neues Gebiet für mich. Ich war zwar schon mit Schwesterlein und Family in den Emsauen unterwegs, aber in einer etwas anderen Ecke.

 

Der Waldfriedhof Lauheide ist nicht nur der größte, konfessionsübergreifende, Friedhof Münsters, sondern auch ein vielfältiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen die unter Naturschutz stehen. Um diesen Naturraum zu erhalten arbeiten hier Friedhofsverwaltung und NABU eng zusammen. Außerdem sind noch zwei alte Hügelgräber erkennbar und auf dem Friedhof sind 4 große Abschnitte mit Kriegsgräbern sowie Ehrenfeldern angelegt. Auch wenn man sich sonst für Friedhöfe nicht interessiert, ist ein Besuch des Waldfriedhofs wirklich lohnenswert. Die Verbindung aus Naturgebiet, Friedhof unterschiedlicher Konfessionen mit, jeweils sehr typischen Grabmälern und der geschichtliche Aspekt durch die Kriegsgräber, gestaltet sich als sehr interessant. Aus Respekt vor den Verstorbenen und deren Angehörigen werde ich aber keine Fotos von hier veröffentlichen. Lediglich von den Ehrenfeldern und Kriegsgräbern, die ich als öffentliche Gedenkstätten betrachte, wollte ich eigentlich am Ende der Tour Fotos machen. Aber dazu später mehr.

 

Vom Waldfriedhof ging es dann weiter durch das NSG Emsauen. Geprägt wird das NSG hier durch einen Altarm, verlandete Flussschlingen, Feuchtwiesen, Bruchwälder, Trockenhänge, Sandkuppen und Gehölzgruppen. Außerdem hat der NABU hier, zur Landschaftspflege, vor einigen Jahren, Heckrinder und Wildpferde angesiedelt. Allerdings gehört ein wenig Glück dazu diese, auf einer Wanderung, zu erspähen. Ich sah heute nur zwei Rinder in einem abgegatterten Gebiet. Von den Pferden war nichts zu sehen.

 

Bisher war mir das Wetterglück hold gewesen, doch nun fing es doch stärker an zu regnen und der Wind nahm stark zu. Und der Blick in den Himmel, Richtung Haus Langen, verhieß nicht wirklich Gutes. Aber manchmal muss man einfach Glück haben. Der größte Teil der Wetterfront zog an mir vorbei. Und als ich Haus Langen erreichte schien sogar die Sonne wieder. So konnte hier eine kleine Pause bei schönem Wetter eingelegt werden. Haus Langen und die dazugehörige Doppelmühle wirken auf den ersten Blick eher unspektakulär. Aber die Größe der Gräfte zeugt davon wie mächtig diese Anlage, die zu den ältesten im Münsterland zählt, einst gewesen sein muss. Außerdem erzählen etliche Schilder, am nett gestalten Rastplatz, von der Geschichte der Burg und der Mühle. Alles in allem also wirklich ein schönes Ziel für eine Wanderung.

 

Nach einer Umrundung der Gräfte ging es dann zurück Richtung Waldfriedhof. Und nun schlug das Wetter wirklich heftig um. Der Wind hätte jedem Schaf die Locken aus dem Fell gepustet und der, nun eisige, Regen war im Gesicht keine Freude. So plante ich meine Tour spontan etwas um. Eigentlich wäre ich zum Schluss nochmal ein Stück über den Waldfriedhof gegangen um mir die Kriegsgräber und Ehrenfelder anzusehen. Nun entschied ich mich aber, auf Grund der heftigen Sturmböen, Waldstücke möglichst zu meiden und lieber über offene Felder zu gehen. Das war zwar sehr unangenehm, erschien mir aber sicherer.

 

Als ich wieder am Auto ankam besserte sich das Wetter wieder und die Sonne kam raus. So konnte ich noch einen Becher Kaffee und einen Schokoriegel genießen und so eine wirklich schöne Runde, mit tollen Eindrücken, ohne Hektik beenden.