22. November 2020

Wolbecker Tiergarten und Neue Wildnis

Wolbecker Tiergarten  und  Neue Wildnis

Gestern, am Samstag war ich, mit Schwesterleins Schatzi und Zwergi, Schwesterlein konnte nicht mit, weil sie nach einer, gut überstandenen, OP noch im Krankenhaus ist, in den Baumbergen unterwegs. Ich liebe dieses Waldgebiet einfach. Obwohl wir hier schon oft unterwegs waren, finden sich immer wieder Wege, die wir noch nicht kennen. Heute zog es mich dann mal wieder zu einer Runde in den „Wolbecker Tierarten“ und die „Neue Wildnis“ bei Wolbeck.  Gestern waren wir recht sportlich unterwegs, heute war mir aber einfach mal nach einer eher gemütlichen Runde zumute. Hier mal stehen bleiben um die Landschaft auf sich wirken lassen, dort mal stehen bleiben um Fotos zu machen. Zwar zwickt mich seit Freitag eine kleine Magenschleimhautentzündung, aber das ist ja kein Grund, nicht durch die Natur zu toben. Außerdem kann die auch gar nicht so schlimm sein, sonst hätte ich das Wurstebrot und Leberbrot, zu dem ich nach der Tour in den Baumbergen noch eingeladen wurde, bestimmt nicht so (halbwegs) problemlos vertragen.

Das Naturschutz- und FFH-Gebiet Wolbecker Tiergarten mit der "Neuen Wildnis" liegt im ca. 350 Hektar großen Staatsforst Wolbeck in Münster. Dieser zählt, mit ca. 800 Jahren, zu den ältesten Wäldern im Münsterland. Der Tiergarten ist ein ehemaliges Jagdgebiet der Fürstbischöfe von Münster. Seine heutige Form und die ihn umgebenen Wälle entstanden jedoch erst unter Fürstbischof Clemens August I. von Bayern. 2005 wurde der gesamte Tiergarten zum Naturschutzgebiet erklärt. Es erfolgte zeitgleich die Meldung als Schutzgebiet nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) der Europäischen Union. Naturschutz- und FFH-Gebiet sind etwa 287 ha groß.

 

Der Tiergarten wird von etlichen kleinen Singletrails und einigen ausgebauten Wanderwegen durchzogen. Mir gefällt besonders die Wegführung über den alten Grenzwall des Gebietes. Und eine Teil dieses Walls nahm auch heute den Großteil meiner Runde ein. Den nördlichen und westlichen Teil habe ich heute ausgelassen, da diese direkt an Wolbeck grenzen und am Wochenende stark besucht sind. Aus diesem Grund habe ich auch nicht am Wanderparkplatz im Norden geparkt, sondern in der Nähe des ehemaligen Restaurant „Forstblick“ im Süden. Von hier gelangt man gut zu einem der Zuwege auf den Wallweg. Diesem folgte ich in östliche Richtung bis zum Hof Markfort . Ab hier muss man ein kurzes Stück Straße laufen, kommt aber an einem liebevoll gestalteten Pausenplatz vorbei, und biegt bald wieder auf einen kleinen Wanderweg ab.

Diesem Wanderweg folgte ich bis zum ehemaligen fürstbischöflichen Jagdhaus. Ein Teil dieses Weges führt am Rande einer tollen Naturwaldzelle entlang und gegenüber vom Jagdhaus findet man den einzigen, noch erhaltenen, Grenzstein aus barocker Zeit, in Münster. Kurz hinter dem Jagdhaus schlug ich dann einen Weg zurück in Richtung Ausgangspunkt ein. Da ich auf der Runde noch ein wenig mit Schwesterlein im Krankenhaus gechattet habe, geriet meine Zeitplanung etwas durcheinander und ich geriet in die Dunkelheit. Gut, dass ich immer eine Stirnlampe dabei habe, sonst wäre die Wegführung echt kniffelig geworden. Und so war ich auch gar nicht böse darum, dass das letzte Stück Weg aus dem Wald heraus über einen der geschotterten Hauptwege ging. Das machte die Orientierung deutlich einfacher. Dann nochmal ein kurzes Stück durch ein kleines, anderes Waldstück und schon war das Auto erreicht.

Ich bin die Runde bisher im Frühling, Sommer und nun im Herbst gegangen und jede Jahreszeit hat hier ihre Reize. Gerne würde ich die Runde ja mal bei Schnee gehen. Aber wann haben wir hier schon mal wirklich Schnee?