19. August 2020

Peilspitze

Auf dem Weg zur Peilspitze

Da wir stabiles Wetter abwarten wollten starteten wir recht spät, erst kurz vor Mittag. Somit war klar, der Abstieg würde mindestens bis in die Dämmerung gehen. Stirnlampen mitnehmen war also Pflicht. Ich fühlte mich heute richtig gut. Die Tipps meines Docs, um den Blutdruck unten zu halten, schienen zu wirken. Sogar die errechneten Marschzeiten, die auf der Annahme beruhten, dass ich topfit bin, wurden gehalten. Na lief doch.

 

Und es lief auch bis ca. 150 Höhenmeter unter dem Gipfel. Genau bis zu dem Zeitpunkt als ich Blut auf meiner Kleidung feststellte. Bine sprach das aus, was ich dachte. Bitte kein Nasenbluten. Das wäre jetzt ein ganz böses Zeichen. Kurzer Körpercheck und dann die Entwarnung. Ich hatte mir, wie auch immer, den Daumen aufgeschnitten. Wir waren alle so erleichtert und Bine brachte unsere Gedanken auf den Punkt: „Prima, dann mal weiter“. Kurz darauf dann Tobi: „Du, Herr Fischer du? Sag mal, sollten wir das nicht trotzdem mal verarzten?“ Wo der Mann recht hat, hat er recht. Hätten wir vor lauter Erleichterung doch fast vergessen. Kurzes verpflastern und weiter ging es. Noch nie habe ich mich so über einen kaputten Daumen gefreut. Es war halt nur der Daumen.

 

Ja und dann, kurz vor dem Gipfel schlug das Wetter um. Wettersturz! Aus ner Ecke die wir bis dahin nicht einsehen konnten. Da sind sich Tobi und ich mal einig was das Wetter angeht, wir waren beide der Überzeugung, dass es halten würde und dann das. Eisiger Wind, Regen und aufziehender Nebel.

 

Fix auf den Gipfel, ein paar Fotos, ins Gipfelbuch eintragen und dann, über nen unschwierigeren Weg runter, als wir rauf sind. Nur runter vom Gipfel und vom Grat. Der erste Plan war, rüber zur Blaser Hütte und darüber absteigen. Dank Komoot, eine App die ich echt empfehlen kann, fand ich aber eine kürzere Abstiegsvariante mit einer AV Wetterschutzhütte die wir dann ansteuerten. Im trockenen und windgeschützten Raum Pause zu machen war extrem angenehm. Nach der Pause war dann auch schon die Dunkelheit aufgezogen. Im Schein der Stirnlampen ging es dann, durch meist unschwieriges Gelände, es gab nur noch eine Felsstufe zu überwinden, zum Wagen zurück, welchen wir gegen 22:30 Uhr erreichten.

 

Fazit: Eine schöne Tour, mit einigen kleinen Aufregern die nicht hätten sein müssen, die aber richtig Spaß gemacht hat. Trotz des Wettersturzes.